Über mich

“The Masked Singer”-Jurorin, “Miss Austria”-Moderatorin, “Hi! Society”-Host, “Krone-TV”-Gesicht – wenn man mir das jemand in meiner Kindheit prophezeit hätte, meine Eltern hätten ihn für verrückt gehalten. Denn, was nur wenige Menschen wissen, ich war schüchtern! Verdammt schüchtern. Am liebsten verbrachte ich die Zeit bei den Pferden im Stall, mit Stroh im Haar und Streu an den Stiefeln. Letzteres hat sich das bis heute nicht geändert: Ich liebe die Natur, das Wandern in den Bergen, das Ausklinken im Wald mit meinem Hund an meiner Seite. Der einzige Unterschied zu damals? Genauso gerne verbringe ich die Zeit vor der Kamera und auf der Bühne. Nur eines ist von meiner Schüchternheit damals geblieben: Noch IMMER spreche ich nicht so gerne über mich selbst, sondern präsentiere lieber Andere. Ob vor der Kamera oder auf der Bühne: Mein Job ist es Menschen und Veranstaltungen glänzen zu lassen. Und das liebe ich. Deshalb teile ich lieber den unfassbar liebevoll geschriebenen Artikel, der in “Die Niederösterreicherin” erschienen ist, als meine Geschichte selbst zu erzählen …

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Auszug Cover-Story, “Die Niederösterreicherin”:

Das ist die Kroatin in mir, ich kann nicht anders“, strahlt sie mich mit zwei Tellern voll beladen mit Melone, Rohschinken, Käse und Süßem an. Eigentlich hatte ich nur um ein Glas Wasser gebeten. Aber dann konnte ich auch nicht anders und musste zugreifen. Vor allem, weil die strahlende Person namens Sasa Schwarzjirg solch eine herzliche Interviewpartnerin ist, dass ich nach etwa eineinhalb Minuten vergesse, dass wir uns zuvor noch nie begegnet sind.
Umso charmanter die Anekdote, dass sie als Schulkind so schüchtern war, „dass ich nicht mal eine Wurstsemmel im Supermarkt bestellen konnte. Das erzählt mir Mama bis heute“, lacht sie. Sie ist übrigens auch jene, von der sie die eingangs erwähnte Gastfreundschaft geerbt hat.  Ihre kroatisch-italienische Mama hatte ihre Ausbildung zur Krankenschwester in Österreich gemacht und sich dabei in ihren Papa verliebt, erzählt sie. Sie, mittlerweile Psychotherapeutin, ist die beste Freundin. Er, der seit er 20 ist, selbstständig ist und heute Herr über zwei Druckereien, der Berater in allen Lebenslagen. Mit der um sechs Jahre älteren Bianca, selbst erfolgreiche Puls4-Moderatorin, sind die Schwarzjirgs komplett.
Aufgewachsen waren die schönen Fixsterne vor der Kamera in Tullnerbach; unweit von dort begann Sasa mit dem Reiten, das ihr damals zumindest einen Hauch an Selbstbewusstsein eingeflößt haben soll. Doch bis die Bühne zur Heimat wurde, bedurfte es eines Sprungs ins kalte Wasser: „Ich bin mit meinen Freundinnen zum ,Bühnenspiel‘, der Theatergruppe an unserer Schule; eine Mutprobe für mich.“ Dann passiert etwas, das ihr Leben für immer verändert: „Ich hab‘ gesehen, wie schön es ist, Applaus zu bekommen.“
Fortan hält sie gerne Referate, glänzt bei der mündlichen Matura. Das Casting für den Musiksender MTV – da ist sie Anfang 20 – legt ihr Bianca ans Herz, damals schon Moderatorin. „Ich hatte keine Erfahrung, keine Sprachausbildung – und dann habe ich dieses Casting gewonnen! Die fanden mich einfach lustig und spontan“, schmunzelt sie. Sie dreht eine Mini-­Soap, startet daraufhin beim Schwesternsender voll durch: zuerst mit der Jugendsendung VIVA Pur, dann mit der VIVA Top 20. „Das war die Zeit des Musikfernsehens: Die Chartshow war die Königsdisziplin! Damals haben wir uns die Modetrends nicht von Fashion Weeks, sondern von Musikvideos abgeschaut“, verrät sie. Das sympathische Energiebündel interviewt Stars auf zahlreichen Festivals europaweit, plaudert sich über die TV-Schirme in die Herzen junger Leute. Es folgt ATVs “Hi! Society”, die Ballberichterstattung für Puls4, eine eigene Show auf “KroneTV” …  Heute hat interviewt sie Stars wie Matt Damon oder Gwyneth Paltrow, kennt die Wiener Staatsoper genauso gut, wie das Schlagfest “Die Starnacht“ (…)

Reiselust. „Ich kaufe mir keine teuren Handtaschen oder Schuhe; bei mir geht alles auf ein Extrakonto und dann schaue ich immer, wohin ich will.“ Am liebsten nach Australien. Zum ersten Mal war sie mit 17 für ein Auslandssemester dort, vergangenen Winter reiste sie mit ihrem Freund wieder in ihr „Traumland“. „Hätte ich dort berufliche Möglichkeiten und wäre es nicht so weit von meiner Familie entfernt, würde ich sofort hinziehen“, sagt Sasa. Das Sparschwein wird bereits für den nächsten Trip dorthin gefüttert: Nach Inspiration von Starfotograf Manfred Baumann und Ehefrau Nelly wollen sie die Westküste mit dem Camper erkunden.

Sie ist Vollprofi. Die Öffentlichkeit sieht von Sasa Schwarzjirg die Facetten, die sie preisgeben will. Ausgerechnet jene, die sie lang verborgen hielt, gab ihrem Leben eine neue Wende. Die  33-Jährige ist seit Kurzem österreichisches Testimonial für die US-Kultmarke „IT Cosmetics“. „Sie haben jemanden gesucht, die nicht perfekt ist, die eine Geschichte hat.“ Ihre begann vor Jahren mit kreisrundem Haarausfall, „zum Schluss hat mir ein Drittel meiner Haare gefehlt – und ich habe vor der Kamera mit Perücken gearbeitet.“ Sie nimmt Kortison, um entgegenzuwirken. Das setzt ihrer Haut stark zu  (…)

Die ersten, auf den kahlen Stellen wachsenden Haare begrüßt sie mit Freudentränen – und als sie zu „IT Cosmetics“ nach New York geladen wird, ergibt selbst dieses Kapitel ihres Lebens einen Sinn. „Ich habe dort für die Kampagne meine ganze Leidensgeschichte mit fremden Menschen aufgearbeitet; sie mussten ja wissen, was erzählt werden darf.” Die Marken sucht echte Frauen mit echten Geschichten, keine makellosen, auswechselbaren Gesichter.  Allen voran die Gründerin der Marke selbst, Jamie Kern Lima, die an der Hautkrankheit Rosacea leidet. „Ich weiß, wie das klingt, aber das ist ehrlich meine Guru-Marke; nach allem, was ich hinter mir habe, würde ich nicht für etwas werben, das mit meiner Haut nicht kompatibel ist.“

Überwältigend waren die Reaktionen tausender Frauen. „Sie haben mir Mut gemacht, mir applaudiert. Viele haben es satt, eine Fassade aufrecht erhalten zu müssen. Sie haben mir ihr Leiden erzählt – von Scheidung, Krebs, Hautproblemen. Die meisten waren positiv fassungslos, dass es einer Frau mit vermeintlich perfektem Leben auch so geht. Es war meine beste Entscheidung, das zu teilen.“